Jahreskreis
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Botanischer Garten im Mai
Im Januar habe ich mir vorgenommen, wenigstens einmal im Monat in den Botanischen Garten an der Uni zugehen. Am besten gleich anfangs des Monats, denn ist das schon mal erledigt. Heute bin ich allerdings mit einem besonderen Anliegen dorthin. Ich wollte meinen Schwellengang im Grünen absolvieren und am Besten dort, wo ich nicht Gefahr laufe, permanent über Bekannte in Gesprächslaune zu stolpern. Bei einem Schwellengang, sucht man sich einen Platz von dem aus man startet. Man geht schweigend und aufmerksam auf alles, was einem so begegnet. Geräusche, Farben, was immer, manchmal sind es Hinweisschilder, manchmal einfach wie eine Pflanze gewachsen ist. Es kann aber auch ein Stein sein, ein Ort, der einen besonders einlädt. Es ist dieser meditative Zustand, auf den es ankommt. Meine Tageskarte war heute die 2-The Seer (klass. Die Hohepriesterin) und die ist eine ideale Begleiterin für solche Unternehmungen. Also habe ich eine Runde in Versenkung gedreht, durch das Tor zurück in den Normalzustand. Da ich aber auch ein paar Fotos machen wollte, habe ich mich noch ein weiteres Mal aufgemacht.
Dabei konnte ich denn gleich über die Zeichen, die ich auf der ersten Runde entdeckt habe, nachdenken. Das war auch dringend nötig, weil mich ein altes Thema umtreibt.
Es geht darum, dass ich mich schwer tue alleine zu schlafen. Komischerweise ist das so, seit ich mit Viktor zusammen bin, in früheren Beziehungen habe ich von Anfang an auf getrennten Schlazimmern bestanden. Doch die letzten 20 Jahre ist alleine schlafen nur selten vorgekommen. Nun ist es so, dass es natürlich einerseits schön ist, sich so nahe zu sein. Andererseits finde ich die Abhängigkeit nervend. Vor allem, weil etwas wieder aufgetaucht ist, was ich lange nicht hatte: Frustfressen! Auf einmal will ich Süßes in Massen, fritiertes auch und habe dauernd das Gefühl, etwas in mich tun zu müssen. Am Besten Sachen die ich sonst nicht esse. Fleisch etwa, Haribo und so. Habe ich alles nicht gekauft, da ich bereits ahnte, dass es so kommt. Darum habe mir vorgenommen nicht wieder in die Falle zu tappen. Zwar habe ich gestern Nacht die Käsedose geplündert, aber heute wird das nicht geschehen. Gerade habe ich einen kleinen Apfelkuchen gebacken und mir für morgen Sojamedaillons mariniert, die ich panieren werde und dazu gibt es Ofenkartoffeln. Nicht das geündeste Essen, aber ganz sicher besser, als beim Imbiss im die Ecke zuzuschlagen und einen Boxenstopp an der Tankstelle zu machen, um Gummibärchen zu kaufen.
Ansonsten ist es nachwievor schön, allerdings könnte es mal wieder regnen. Es ist viel zu trocken. Vielleicht hilft ein Regentanz?
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Vorbereitungen
Das Jahresrad dreht sich und Beltane steht vor der Tür. Dieses Jahr werde ich an Tag alleine verbringen, weil Viktor sich mit seinen Leuten von der Jazzband für ein langes Probenwochenende trifft. Ich habe mir schon ein wenig was zurecht gelegt. Eine Möglichkeit hängt von meiner Fitness ab und zwar möchte ich einen Schwellengang machen. Das schöne daran ist, dass man es zu jeder Tageszeit machen und die Länge nach der Tagesform einrichten kann.
Da ich alleine sein werde, wird es kein großes Festessen oder Grillen geben. Das holen wir nach, wenn Viktor wieder da ist. Aber ich werde mir etwas Besonderes gönnen. Etwas, dass es sonst nicht allzuoft gibt. Morgen gehe ich Einkaufen und werde mal sehen, was mich reizt.
Ansonsten werde ich mich viel, so das Wetter mitspielt, im Garten aufhalten, ein wenig trommeln und vielleicht ein kleines Feuer machen. Doch auch das werde ich mal von meiner Stimmung abhängig machen.
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Es geht auf Beltane/Walpurgis
In neun Tagen ist bereits Beltane, heidnische Sommeranfang. Die männlichen und weiblichen Energien vereinigen sind. Die Gott wird zum Heros der Göttin und das neue Sonnenkind wird gezeugt. Jedenfalls hier in der nördlichen Hemisphäre. In der südlichen geht es auf Samhain. Die Kräfte des Lebens stehen also denen das Todes gegenüber. Es ist schon so, dass das eine immer im anderen mitschwingt.
Wie genau ich es dieses Jahr feiere weiß ich noch nicht. Das wird sich in den nächsten Tagen zeigen. Zum übers Feuerspringen fühle ich mich zu alt. Was aber nicht heißt, dass ich kein Feuer machen werde und getrommelt wird sicher auch.