Stadthexe

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    Erden

    Es tut gut in der Erde zu wühlen. Zu säen und zu pflanzen. Sich an der Wärme freuen und sich einfach mal eine Auszeit vom Wahnsinn, der uns seit fünf Jahren noch verstärkter als sonst umtobt, nehmen. Genau das habe ich gestern gemacht.

    Auch heute war das Wetter wieder wundervoll und so habe ich gleich weitergemacht. Ringelblumen, die ich im Topf vorgezogen habe, habe ich aufs Beet gesetzt, Dill ebenfalls und Viktor hat auf seinem Balkon die Tomaten und Chillis untergebracht, die dort einfach mehr Sonne bekommen.

    Zwischendrin habe ich in diesem wundervollen Buch gelesen. Es macht Mut in all dem Wahnsinn. Wir konnten es eindeutig schon mal besser und ein wenig Rückbesinnung wäre gut. Allerdings musste ich nach einem kurzen Blick auf das Kanzlerdebakel gleich wieder ein Kapitel lesen.

    Zwischendrin und bis in den Abend hinein war ich fleißig und habe geschrieben, Brot gebacken, diesmal sogar mit Sauerteig und es ist gelungen. So ging der gestrige und auch der heutige Tag dahin. Jetzt werde ich mal ein wenig stricken und dann früh zu Bett.

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    Samstag

    Die letzte Nacht habe ich gut geschlafen. Manchmal ist man doch einfach nur doof. Darauf das Licht im Flur anzulassen, als Orientierungshilfe falls ich aus einem Traum erwache und nicht weiß wo ich bin, hätte ich schon früher kommen können. Jedenfalls war es fein einmal wieder erfrischt vom Schlummer hochzukommen und auch ein wenig was zu schaffen.

    Nach dem Frühstück habe ich das Grünzeug aus dem Hofpflaster gepuhlt, einen Brotteig geknetet, einen Sauerteig angesetzt, eine Rezension geschrieben und so weiter. Also ein fast normaler Alltag … nur Viktor hat sich noch nicht wieder angefunden. Doch es ist ja auch noch früh.

    Obwohl ich einiges erledigt habe, bin ich die letzten Tage doch nur wenig zum Schreiben gekommen. Es wird mal wieder Zeit. Morgen gönne ich mir noch einen freien Tag mit Eis essen und dann geht es zurück an den Schreibtisch.

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    Schlaflos in Kiel und Frustfressen „kleine Scheißerchen“

    Wenn ich nicht gut schlafe, und ich habe nun zwei Nächte schlecht geschlafen, werde ich knarschig und wenn ich knarschig werde, will ich essen. Am Liebsten Fritiertes und Süßes. Jedenfalls irgendwas was in meiner sonst eher Gemüse- und Obstlastigen Küche nicht auf den Tisch kommt.

    Da ich weiß, dass ich schlecht schlafe, wenn Viktor einige Tage nicht da ist, beuge ich vor. Denn auf einige Standards, fleischlos und bio, will ich nicht verzichten, auch wenn es ansonsten ungesund wird. Damit ich also nicht alle guten Vorsätze über Bord werfe, habe ich vorgesorgt. ungefähr der einzige Fleischersatz, den ich wirklich mag, ist Sojafleisch. Das sind so getrocknete Teile, die mein in Brühe einweicht und verschieden würzt. Das gibt es in verschiedenen Formen. Das auf dem Foto sind Medaillons. Mariniert, paniert und fritiert, heißen sie bei uns „Kleine Scheißerchen“ und nicht nur meine Enkelin Selena liebt sie. Jedenfalls gab es die zum Abendessen und das war sehr fein und lecker.

    Auch beim Naschen habe ich vorgebeugt. Das wird bei mir schon mal gerne Haribo oder Chips. Gestern gab es Apfelkuchen und heute habe ich mir eine Zotter Schokolade gegönnt. Die gibt es nun wahrlich sehr sehr selten, denn sie ist sehr sehr teuer. Doch heute musste es mal sein. Ich weiß nicht, ob der Gedanke ans Abendessen mich aufrecht gehalten hat, aber obwohl ich so mies geschlafen habe, habe ich so einiges erledigt bekommen. Die Wohnung ist geputzt, ich war einkaufen und habe sogar ein wenig gearbeitet.

    Nun hoffe ich, dass ich wenigstens heute Nacht ein wenig besser schlafe. Morgen ist Viktor wieder da und das Wochenende wollen wir es uns gemütlich machen.

    Alles Liebe!

  • Aufmerksamekeit,  Jahreskreis,  Stadthexe

    Botanischer Garten im Mai

    Im Januar habe ich mir vorgenommen, wenigstens einmal im Monat in den Botanischen Garten an der Uni zugehen. Am besten gleich anfangs des Monats, denn ist das schon mal erledigt. Heute bin ich allerdings mit einem besonderen Anliegen dorthin. Ich wollte meinen Schwellengang im Grünen absolvieren und am Besten dort, wo ich nicht Gefahr laufe, permanent über Bekannte in Gesprächslaune zu stolpern. Bei einem Schwellengang, sucht man sich einen Platz von dem aus man startet. Man geht schweigend und aufmerksam auf alles, was einem so begegnet. Geräusche, Farben, was immer, manchmal sind es Hinweisschilder, manchmal einfach wie eine Pflanze gewachsen ist. Es kann aber auch ein Stein sein, ein Ort, der einen besonders einlädt. Es ist dieser meditative Zustand, auf den es ankommt. Meine Tageskarte war heute die 2-The Seer (klass. Die Hohepriesterin) und die ist eine ideale Begleiterin für solche Unternehmungen. Also habe ich eine Runde in Versenkung gedreht, durch das Tor zurück in den Normalzustand. Da ich aber auch ein paar Fotos machen wollte, habe ich mich noch ein weiteres Mal aufgemacht.

    Dabei konnte ich denn gleich über die Zeichen, die ich auf der ersten Runde entdeckt habe, nachdenken. Das war auch dringend nötig, weil mich ein altes Thema umtreibt.

    Es geht darum, dass ich mich schwer tue alleine zu schlafen. Komischerweise ist das so, seit ich mit Viktor zusammen bin, in früheren Beziehungen habe ich von Anfang an auf getrennten Schlazimmern bestanden. Doch die letzten 20 Jahre ist alleine schlafen nur selten vorgekommen. Nun ist es so, dass es natürlich einerseits schön ist, sich so nahe zu sein. Andererseits finde ich die Abhängigkeit nervend. Vor allem, weil etwas wieder aufgetaucht ist, was ich lange nicht hatte: Frustfressen! Auf einmal will ich Süßes in Massen, fritiertes auch und habe dauernd das Gefühl, etwas in mich tun zu müssen. Am Besten Sachen die ich sonst nicht esse. Fleisch etwa, Haribo und so. Habe ich alles nicht gekauft, da ich bereits ahnte, dass es so kommt. Darum habe mir vorgenommen nicht wieder in die Falle zu tappen. Zwar habe ich gestern Nacht die Käsedose geplündert, aber heute wird das nicht geschehen. Gerade habe ich einen kleinen Apfelkuchen gebacken und mir für morgen Sojamedaillons mariniert, die ich panieren werde und dazu gibt es Ofenkartoffeln. Nicht das geündeste Essen, aber ganz sicher besser, als beim Imbiss im die Ecke zuzuschlagen und einen Boxenstopp an der Tankstelle zu machen, um Gummibärchen zu kaufen.

    Ansonsten ist es nachwievor schön, allerdings könnte es mal wieder regnen. Es ist viel zu trocken. Vielleicht hilft ein Regentanz?

  • Stadthexe

    Kabra allein zu Haus

    So, Viktor ist nun auf dem Weg zu seinem Musik Wochenende und ich richte mich auf Qualitätszeit mit mir ein. Ich vermisse ihn schrecklich, dass stimmt schon. Aber es ist auch so, dass das hauptsächlich morgens, abends und nachts der Fall ist. Denn tagsüber sind wir ja auch jeder für sich unterwegs. Zum Glück sind wir beide sehr gerne alleine. Wir haben beide Berufe die wir lieben und Langeweile kommt so schnell nicht auf. Eigentlich nie.

    Für mich ist ja nun auch Beltane und darum habe ich noch einige Arbeiten rund um Haus und Hof erledigt. Wäschewaschen, Abendessen vorbereiten und so weiter. Zum Glück ist das Wetter schön und alles wird trocken. Morgen werde ich mich nach dem Frühstück zum Botanischen Garten aufmachen und dort meinen aversierten Schwellengang machen. Nachmittags will ich schreiben. Die letzten beiden Tage, bin ich nicht dazu gekommen.

    Der Salbei ist gestern noch bei uns eingezogen. Erst einmal habe ich ihn in den Topf gesetzt, ich hoffe aber, dass ich noch Platz auf dem Beet für ihn finde.

    So, nun werde ich mal den Rechner zumachen und mich freuen, dass es so ein feiner Tag ist.

  • Stadthexe,  Tageskarten,  Wildwood Tarot

    Anstrengender Tag

    Heute ging es früh hoch, denn morgen ist ja für mich Feiertag und Viktor geht auf Reisen. Also ging es Einkaufen. Eigentlich sollte es heute einmal mit Eisessen sein, aber da wir schon früh unterwegs waren, hatte noch keine Eisdiele auf. War auch nicht schlimm, das holen wir nach, wenn Viktor zurück ist.

    Für meinen Schwellengang habe ich mir den Botanischen Garten ausgesucht. Ich habe mir für dieses Jahr vorgenommen, wenigstens einmal im Moment in den neuen Botanischen Garten an der Uni zu gehen. Also kann ich das kombinieren. Wenn ich früh genug loskomme, dürfte es nicht zu voll sein und die Gefahr jemand zu treffen den ich kenne, ist gering. Beim Schwellengang soll man ja schweigen, was es schwierig macht, wenn man Freunde und Bekannte trifft. Manchmal habe ich schon überlegt mir ein Schild umzuhängen. Bin nicht unhöflich, nur mediativ unterwegs oder so.

    Meine Tageskarte heute: Queen of Arrows, im klassischen Tarot: Die Königin der Schwerter. Ich mag, die Wildwood Version von Will Worthington. In Schönheit und Würde den eigenen Weg gehen. Ein Punkt ist erreicht, in dem es keine Masken und Gedöns mehr braucht.

  • Beltane,  Jahreskreis,  Stadthexe

    Vorbereitungen

    Das Jahresrad dreht sich und Beltane steht vor der Tür. Dieses Jahr werde ich an Tag alleine verbringen, weil Viktor sich mit seinen Leuten von der Jazzband für ein langes Probenwochenende trifft. Ich habe mir schon ein wenig was zurecht gelegt. Eine Möglichkeit hängt von meiner Fitness ab und zwar möchte ich einen Schwellengang machen. Das schöne daran ist, dass man es zu jeder Tageszeit machen und die Länge nach der Tagesform einrichten kann.

    Da ich alleine sein werde, wird es kein großes Festessen oder Grillen geben. Das holen wir nach, wenn Viktor wieder da ist. Aber ich werde mir etwas Besonderes gönnen. Etwas, dass es sonst nicht allzuoft gibt. Morgen gehe ich Einkaufen und werde mal sehen, was mich reizt.

    Ansonsten werde ich mich viel, so das Wetter mitspielt, im Garten aufhalten, ein wenig trommeln und vielleicht ein kleines Feuer machen. Doch auch das werde ich mal von meiner Stimmung abhängig machen.

  • Stadthexe,  Unterwegs

    Spazierengehen und Fotografieren

    Egal ob zum Einkaufen, Spazierengehen oder nur mal um den Block, der Fotoapparat ist meistens dabei oder das Handy, aber das nehme ich eigentlich nur selten mit. Ich will ja nicht telefonieren und auch nicht snapchatten, sondern meine Umgebung mit allen Sinne genießen. Beim Fotografieren kommt es mir nicht so sehr auf künstlerischen Ausdruck an und was die Qualität betrifft, dafür ist Viktor zuständig, ich knipse eher. Halte das eine oder andere fest und freue mich daran. Ja, ich habe eine relativ gute Kamera und es ist mehr möglich, doch mir reicht es so. Denn dem Fotografieren verdanke ich eine Sache, es schärft den Blick.

    Heute habe ich eine Runde über den Friedhof gemacht. Das ist von der Strecke her überschaubar, denn so richtig fit bin ich zur Zeit nicht. Meine Gelenke machen mir Schwierigkeiten und ich bin schnell aus der Puste. In Sachen Gelenken bin ich gerade mit MSM und Kurkuma dabei Abhilfe zu schaffen, dank an Birgit für den Tip. Fürs erste bleibt es aber bei moderaten Runden. In Bewegung bleiben ist ja gut.

    Es ist so schönes Wetter, aber es ist zu trocken, der Teich auf dem Südfriedhof ist nur noch eine Pfütze und auch bei uns muss schon wieder gegossen werden. Ich kann mich nicht erinnern, dass es jemals so früh im Jahr nötig war.

    Wieder zurück habe ich Tagebuch geschrieben und noch eine halbe Stunde an einem Buch gearbeitet, dass ich vor einiger Zeit angefangen habe. Nun gibt es gleich Dampfnudeln und dann geht es ans Strickzeug.

  • Beltane,  Jahreskreis,  Stadthexe

    Es geht auf Beltane/Walpurgis

    In neun Tagen ist bereits Beltane, heidnische Sommeranfang. Die männlichen und weiblichen Energien vereinigen sind. Die Gott wird zum Heros der Göttin und das neue Sonnenkind wird gezeugt. Jedenfalls hier in der nördlichen Hemisphäre. In der südlichen geht es auf Samhain. Die Kräfte des Lebens stehen also denen das Todes gegenüber. Es ist schon so, dass das eine immer im anderen mitschwingt.

    Wie genau ich es dieses Jahr feiere weiß ich noch nicht. Das wird sich in den nächsten Tagen zeigen. Zum übers Feuerspringen fühle ich mich zu alt. Was aber nicht heißt, dass ich kein Feuer machen werde und getrommelt wird sicher auch.

  • Stadthexe,  Tageskarten,  Wildwood Tarot

    Die Göttin Eostre

    Obwohl Eostre, die Frühlings- und Fruchtbarkeitsgöttin, ihr Fest bereits im letzten Monat, zur Frühlings Tag- und Nachtgleiche hatte, ist sie heute bei mir in den Karten aufgetaucht. Eine Besonderheit am Wildwood-Tarot ist, dass die Hofkarten durch Tiere dargestellt werden. Im klassischen Tarot entspräche die Königin der Bögen der Königin der Stäbe. Sie steht für reife Weiblichkeit, Fruchtbarkeit, Kreativität, Verständnis und für Verteidigung ihres Gebietes. Eostre ist anglosäxischen Ursprungs und wurde durch die Häsin verköpert. Es war verboten Häsinnen zu jagen.

    Die letzten beiden Tage hat es geregnet und das hat dem Land gut getan, es wird grün undauch im Steingarten wuchert es ordentlich. Es ist eine Freude und die Farben tun der Seele wohl.

    Die Hyazinthen hin gegen sind bereits am Verblühen. Es ist immer wieder erstaunlich, welche Schönheit auch im Vergehen liegt.