• Alltagsrituale,  Aufmerksamekeit

    Der Zauber der ersten Male

    Manchmal werde ich gefragt, wie ich denn die Feste und überhaupt den Jahreskreis feiere. Dann werde ich immer ein wenig verlegen, weil ich keine großen Rituale abhalte. Es ist eher ein sich auf das Gefühl, eine Stimmung oder einen Gedanken einzulassen. Ihm Raum zu geben und nicht nicht gleich weiterzuhetzen. Jetzt im Frühling, um Ostara herum, sind es die ersten Male, die erste Tulpe sie sich sehen lässt. Der erste Tee von der Minze aus dem Garten.

    Ein Kraut mit allen Sinnen wahrnehmen, seinen Duft einatmen, die Textur ertasten und dann den Tee genießen. Das ist ein besonderer Moment.

    Gestern haben wir das erste Mal auf der Terrasse zu Abend gegessen. Es gab Penne in Gorgonzolasauce, eines meiner liebsten Pastagerichte, das draußen gleich noch einmal so gut geschmeckt hat.

    Das bewusste zelebrieren des alltäglichen, ist eigentlich meine Art von Druidcraft. Sicher gibt es auch bestimmte Traditionen an den Festtagen. Es ist auch schön diese zu feiern und bewusst zu begehen, aber es ist nicht die Hauptsache.

    Ich weiß, dass die meisten von uns einen hektischen Alltag haben. Doch gerade da ist es wichtig, ab und an mal innezuhalten, tief durchzuatmen und sich offen für das zu machen, was einen umgibt. Ich kann schon das Seufzen hören: Aber ich habe doch immer soviel zu tun! Ehrlich gesagt, ist es eine Frage welche Prioritäten man setzt. Ich denke, dass die Erde die uns trägt, die Luft die wir atmen, die Sonne die uns wärmt und das Wasser das uns nährt, schon ein wenig Aufmerksamkeit verdient.